Carillons als Ansammlung von aufeinander abgestimmten Glocken gibt es etwa seit Beginn des 16. Jahrhunderts.
Der Ursprung dieser Musikinstrumente liegt wohl in Flandern. Dort waren einerseits die Glockengießer in der Lage, tonal aufeinander abgestimmte Glocken zu gießen, andererseits waren die Türme der Stadtbefestigungen sehr oft mit sehr vielen Glocken ausgestattet.
Aus der Gewohnheit, dem Stundenschlag einen so genannten „Stunden-Vorschlag“ von vier verschieden hohen Glockentönen, genannt quatuor (lat. vier), voranzustellen, schlugen die Glöckner nicht nur den Stundenvorschlag und den Uhrschlag sondern spielten auch kleine Melodien mit den Glocken. Später wurde das lose Ende der Läuteseile an langen Stöcken befestigt, die in einer Art Tisch montiert wurden.
Im Laufe der Zeit wurde die Kraftübertragung vom Spieltisch auf den Klöppel verfeinert, die direkte mechanische Verbindung der Taste mit dem Klöppel hat sich jedoch bis heute erhalten. So kann je nach Kraftaufwand der Klöppel stärker oder schwächer an die Glocke geschlagen werden, was ein in der Lautstärke differenziertes Spiel ermöglicht.